Am 7. Juli 1918 starb 71jährig Helma Steinbach nach einem Leben für die Arbeiterbewegung. Sie war eine der markantesten Frauen, die die Hamburger Arbeiterbewegung hervorgebracht hat. Ihr hundertster Todestag gibt Anlass zur Erinnerung.
Mit nahezu unerschöpflicher Energie hat sie sich um die gewerkschaftliche Organisation der Frauen bemüht. Sie hat die Plätterinnen organisiert, eine besonders geschundene Gruppe unter den arbeitenden Frauen. Sie hat auf dem ersten Gewerkschaftskongress nach dem Sozialistengesetz eine Resolution eingebracht, die die Gewerkschaften verpflichtete, auch die Frauen in ihrem Berufszweig aufzunehmen. Als mitreißende Rednerin war sie als Agitatorin für verschiedene Gewerkschaften und für die Sozialdemokratie tätig, vielfach auf dem Land in Schleswig-Holstein, aber auch im ganzen Reich, bis hin nach Elsass-Lothringen.
Mit der Gründung des Konsum-, Bau- und Sparvereins „Produktion“ 1899 wurde sie Mitglied in dessen Aufsichtsrat, dem sie bis zu ihrem Tode angehörte. Sie war eine unermüdliche Werberin für die Genossenschaftsidee, der sie die Kraft zutraute, das Proletariat aus den Fesseln des Kapitals zu befreien.
Sie war der Kunst verpflichtet. Berichtet wird über Rezitationsabende, an denen sie ganze Theaterstücke vortrug mit bis zu 1.000 Zuhörern. Sie war Mitbegründerin der Hamburger Freien Volksbühne und gehörte deren Vorstand an.
Die Gedenkveranstaltung findet statt am 24. Juli 2018 im „Klub“ im Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 62, 20097 Hamburg
Veranstalter:
Verein Kultur im Gewerkschaftshaus e.V.
DGB Hamburg
ver.di Landesbezirk Hamburg
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
SPD LO Hamburg / Historische Kommission
Heinrich-Kaufmann-Stiftung / Hamburger Genossenschaftsmuseum