1894 wird als Reaktion auf die Boykottaktionen der selbständigen Kaufleute die Großeinkaufsgesellschaft deutscher Consumvereine mbH (GEG) gegründet. Neben dem Großhandel betreibt die GEG auch eigene Produktionstätten. Den höchsten Stand erreicht die GEG 1932 mit 54 Betrieben und 8.305 Mitarbeitern. Die Zahl der Konsumgenossenschaften wächst rasant, nach dem ersten Weltkrieg gibt es mehr als 1.400 Konsumgenossenschaften mit rund vier Millionen Mitgliedern. Viele Genossenschaften haben Spareinrichtungen, die für die Genossenschaften eine günstige Finanzierungsmöglichkeit darstellt.
Die Konsumgenossenschaften sind den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge, den Mitgliedern wird Druck gemacht auszutreten. 1933 wird die genossenschaftliche Rückvergütung auf 3% beschränkt, damit entfällt der besondere Vorteil, den nur die Genossenschaften bieten konnten. Weiter werden die Spareinrichtungen der Konsumgenossenschaften verboten, was zu einem erheblichen Verlust an liquiden Mitteln führt und zahlreiche Konsumgenossenschaften an den Rand des Ruins bringt. Trotz dieser Repressalien halten viele Konsumgenossenschaften bis 1941 durch, dann werden sie zwangsweise aufgelöst und die Betriebe in das „Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront“ eingegliedert.