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Überarbeitung der ICA-Erklärung zur genossenschaftlichen Identität

20. August 2025 von Mathias Fiedler

Die International Co-operative Alliance (ICA) hat im Juni 2025 bereits den zweiten Diskussionsentwurf für eine Überarbeitung ihres „Statement on the Cooperative Identity“ veröffentlicht – jene zentrale Definition, die Genossenschaften weltweit über Definition, Werte und Prinzipien verbindet. Der Diskussionsprozess ist Teil einer globalen Konsultation, die seit 2021 läuft und die Frage stellt: Wie müssen Werte und Prinzipien heute formuliert sein, damit sie in einer sich wandelnden Welt Orientierung bieten?

Hintergründe

Der gültige Text stammt aus dem Jahr 1995. Er enthält eine Definition, die ethischen Werte wie Selbsthilfe, Selbstverantwortung, Demokratie, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Ehrlichkeit, Offenheit und soziale Verantwortung beinhaltet. Zudem formuliert er die bekannten sieben genossenschaftlichen Grundprinzipien:

  1. Freiwillige und offene Mitgliedschaft
  2. Demokratische Kontrolle der Mitglieder
  3. Wirtschaftliche Beteiligung der Mitglieder
  4. Autonomie und Unabhängigkeit
  5. Bildung, Ausbildung und Information
  6. Zusammenarbeit zwischen Genossenschaften
  7. Sorge für die Gemeinschaft

Die Diskussion bezieht sich auf die Herausforderung, den Wortlaut und Geist der offiziellen ICA-Erklärung zu erhalten, sie aber zugleich an gesellschaftliche Entwicklungen und neue Anforderungen (z.B. Nachhaltigkeit, Inklusion) anzupassen. Im Internationalen Jahr der Genossenschaften, das sich insbesondere auch mit den positiven Wirkungen auf die Nachhaltigkeit auseinandersetzt und das viel Aufmerksamkeit auf genossenschaftliche Themen lenkt, ist diese Diskussion ein guter Anlass sich mit der genossenschaftlichen Identität auseinander zu setzen.

Die Neuerungen im Entwurf 2025

Der neue Diskussionsentwurf schlägt keine Änderung der Definition vor, wohl aber eine präzisierte und erweiterte Sprache bei Werten und Prinzipien. Auf deutsch übersetzt würde die neue Fassung wie folgt aussehen (Neuerungen in rot):

Definition
Eine Genossenschaft ist ein autonomer Zusammenschluss von Personen, die sich freiwillig zusammengeschlossen haben, um ihre gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Bestrebungen durch ein Unternehmen in gemeinsamem Besitz und unter demokratischer Kontrolle zu erfüllen.

Werte
Genossenschaften gründen sich auf die Werte der gegenseitigen Selbsthilfe, der persönlichen Verantwortung, der Demokratie, der Gleichheit, der Gerechtigkeit und der Solidarität. In der Tradition ihrer Gründer bekennen sie sich zu den ethischen Werten der Ehrlichkeit, Transparenz und Verantwortlichkeit. Als Verwalter für künftige Generationen praktizieren sie soziale und ökologische Verantwortung.

Genossenschaftsprinzipien
Sieben Grundsätze leiten die Genossenschaften bei der Umsetzung dieser Werte in die Praxis.

1. Prinzip: Freiwillige und offene Mitgliedschaft
Genossenschaften sind freiwillige Organisationen, die ohne jegliche Diskriminierung allen Personen offenstehen, die in der Lage sind, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen, und die bereit sind, die mit einer Mitgliedschaft verbundenen Pflichten zu übernehmen.

2. Prinzip: Demokratische Mitgliederkontrolle
Genossenschaften sind demokratische Organisationen, die von ihren Mitgliedern kontrolliert werden, die eine Stimme und ein Mitspracherecht in den Angelegenheiten der Genossenschaft haben. Die als gewählte Vertreter fungierenden Personen sind gegenüber den Mitgliedern rechenschaftspflichtig. In Primärgenossenschaften haben die Mitglieder gleiches Stimmrecht (ein Mitglied, eine Stimme). Genossenschaften auf anderen Ebenen sind auf der von ihren Mitgliedern bestimmten demokratischen Grundlage organisiert.

3. Prinzip: Wirtschaftliche Beteiligung der Mitglieder
Die Mitglieder beteiligen sich an ihrer Genossenschaft als Erzeuger, Verbraucher, Arbeitnehmer, Gemeindemitglieder oder selbständige Geschäftsinhaber. Sie tragen zu gleichen Teilen zum Kapital der Genossenschaft bei, von dem ein Teil als Gemeineigentum unter der demokratischen Kontrolle der Genossenschaft verbleibt.

Die Mitglieder erhalten, wenn überhaupt, eine begrenzte Rendite auf das gezeichnete Kapital als Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Genossenschaften verwenden Überschüsse für einen oder alle der folgenden Zwecke: Entwicklung der Genossenschaft; Bildung von unteilbaren oder anderen Rücklagen; Mitglieder profitieren im Verhältnis zu ihren Geschäften mit der Genossenschaft; und Förderung anderer von den Mitgliedern unterstützter Zwecke.

4. Prinzip: Autonomie und Unabhängigkeit
Genossenschaften sind unabhängige Organisationen, die von ihren Mitgliedern kontrolliert werden. Wenn sie Vereinbarungen mit Regierungen oder anderen Organisationen eingehen oder Kapital aus externen Quellen beschaffen, tun sie dies zu Bedingungen, die die demokratische Kontrolle der Mitglieder nicht schwächen oder die Autonomie der Genossenschaft untergraben.

5. Prinzip: Bildung, Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit
Die Genossenschaften bieten ihren Mitgliedern, gewählten Vertretern, Führungskräften und Mitarbeitern Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen an, um ihr Engagement für die Genossenschaft zu stärken und sie in die Lage zu versetzen, in vollem Umfang zum Erfolg und zum demokratischen Leben der Genossenschaft beizutragen. Sie informieren die Öffentlichkeit – vor allem junge Menschen und Meinungsführer – über das Wesen und die Vorteile der Kooperation.

6. Prinzip: Zusammenarbeit zwischen Genossenschaften
Die Genossenschaften dienen ihren Mitgliedern und stärken die Genossenschaftsbewegung, wenn sie die Dienste anderer Genossenschaften in Anspruch nehmen und über lokale, nationale, regionale und internationale Strukturen zusammenarbeiten, um ihre gemeinsamen Ziele zu erreichen und ihre Bestrebungen für die Bewegung voranzutreiben.

7. Prinzip: Engagement für die Gemeinschaft
Durch verantwortungsvolle Geschäftspraktiken und eine von ihren Mitgliedern unterstützte Politik tragen die Genossenschaften für das Wohlergehen der Gemeinschaften bei, in denen sie tätig sind, und für eine friedliche, gerechte und ökologisch nachhaltige Zukunft für alle ein.

Das Originaldokument (englisch) mit Kommentaren zu den Änderungen finden Sie hier: Commentary: Discussion Draft 2

Das vom ZdK übersetzte Dokument mit den Kommentaren finden Sie hier: Deutsche Fassung des kommentierten Entwurfs

Weitere Informationen zu den Hintergründen und dem Diskussionsprozess finden Sie auf der Webseite des ICA: https://coopidentity.ica.coop

Nächste Schritte

Die ICA lädt bis 31. Oktober 2025 zu Rückmeldungen ein. Danach soll das Feedback eingearbeitet werden, bevor eine endgültige Fassung in den Gremien beschlossen wird. Damit eröffnet sich für Genossenschaften weltweit die Möglichkeit, die eigene Identität aktiv weiterzuentwickeln. Der ZdK wird in den nächsten Monaten mit seinen Mitgliedern und interessierten Menschen den Vorschlag diskutieren, um eine fundierte Stellungnahme abgeben zu können. 

Fazit

Der Entwurf macht deutlich: Die Grundidee bleibt, doch Sprache und Akzente sollen die Wirklichkeit von heute widerspiegeln – mehr Inklusion, mehr Verantwortung, mehr Zukunftsorientierung. Für die Genossenschaftsbewegung ist dies eine zentrale Gelegenheit, sich selbst neu zu verorten.

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